Jedes Jahr führt Google etwa 500 Veränderungen des Suchalgorithmus durch, die jedoch nur geringe Veränderungen in den organischen Ergebnissen von Google hervorrufen. Allerdings werden in immer kürzeren Abständen auch größere Updates durchgeführt, welche die Suchergebnisse signifikant beeinflussen. Diese Updates werden mit Namen versehen und in der SEO-Community breit diskutiert, da diese für Suchmaschinenoptimierer natürlich äußerst relevant sind. Aktuell kommuniziert Google ungewöhnlich viel bezüglich dieser Updates – und setzt demonstrativ auf Transparenz.
Matt Cuts setzt demonstrativ auf Transparenz – Warum?
Ob das Ziel dabei ist, tatsächlich mehr Transparenz zu schaffen, oder dem stärker werdenden Druck von außen, eine offene Unternehmenspolitik zu betreiben (Presse, Wettbewerbsbehörden, Beobachtung der EU-Kommission), etwas entgegenzusetzten („Pseudo-Transparenz“), sei dahingestellt. Fest steht, nach zehn Jahren Optimierung ist der Suchmaschinenalgorithmus langsam ausgereizt und Google muss, als börsennotiertes Unternehmen, weiter wachsen. Dies gelingt über die Erschließung neuer Geschäftsfelder: Es ist deshalb wahrscheinlich, dass Google seine aktuelle Marktmacht nutzt, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und beispielsweise in vertikale Märkte (z.B. Versicherungsvergleich) einsteigt.
Die Google-Updates der Vergangenheit
Folgend ein kurzer Überblick über die wichtigsten Google-Algorithmus-Updates und ihre Auswirkungen in der Vergangenheit:
-Boston – Februar 2003
Das erste Google Algorithmus Update mit Namen war übrigens Boston, das von Google im Jahr 2003 auf der SES in Boston angekündigt wurde. Wurden die Suchergebnisse vorher einmal im Monat „durcheinandergewirbelt“ (Google-Dance), um sich gegen Ende des Monats wieder zu stabilisieren, begann nun die Ära der konsequenten Updates und die Zeiten des „Google-Dance“ waren nun vorbei.
– Florida Update – November 2003
Das Florida Update war ein gewaltiger Schlag gegen Suchmaschinenoptimierer, die sehr erfolgreich den Google Index mit Spam verschmutzt haben. Für viele Webseitebetreiber war dies ein schwerer Schlag, denn das Weihnachtsgeschäft war für sie gelaufen. Betroffen wurden erst nur englischsprachige Sites, erst Anfang 2004 erwischte es auch die deutschsprachigen Seiten. Google setzte auf eine neuartige Bewertung der externen Links. Als gemietet und gekauft enttarnte Links wurden drastisch abgewertet, gleichzeitig wurden themenrelevante externen Links aufgewertet.
-Panda Update – 12. August 2011 / 23. Februar 2011
Googles Update vom August 2012 betraf nicht nur einzelne Unterseiten, sondern ganze Webseiten und -Projekte. Große Verlagsangebote wie z.B. Focus.de und die Seiten großer Unternehmer landen auf den vorderen Plätzen, abgestraft wurden Seiten mit dünnem Inhalt und viel Werbung, Seiten die „nur“ auf Artikelverzeichnissen mit einzelnen Keywords verlinken und Seiten, die auf „leere“ Webseiten verlinken. Abgestraft wurden auch Affilate Links. Durch das Panda Update wird SEO komplexer, da Rankingfaktoren immer schwerer messbar werden. Verweildauer auf der Seite, Absprungrate, Traffic und CTR wird größere Bedeutung beigemessen. Panda startete sukzessive in diversen Ländern – wie immer zuerst im angloamerikanischen Raum.
-Freshness Update – 4. November 2011
Das Freshness Update hatte auf etwa 30 % aller Suchanfragen Einfluss. Das Ziel des Updates war es, aktuellen Content in den Ergebnissen nach vorne zu bringen. Beispielsweise wurden bei dem Term „Fußballeuropameisterschaften“ jene Seiten nach vorne gerückt, die über die aktuell bevorstehende Fußballeuropameisterschaft berichteten. Webseiten müssen regelmäßig mit aktuellem Content versorgt werden, um besser zu ranken.
-Venice Update – 27. Februar 2012
Das Venice Update bewirkte eine starke Regionalisierung der Suchmaschinen-Ergebnisse. Google nutzt den Einwahlknoten, also die IP-Adresse, über die sich der Nutzer einloggt, und schneidet die Suchergebnisse auf den Standort des Nutzers zu. Zudem registrieren die Google Cookies die persönliche Interessenslage des Nutzers – die Suche wird zunehmend individualisiert. Dies erschwert erneut die Kontrolle der SEO-Ergebnisse.
-Pinguin Update – 24. April 2012
Das Pinguin Update stellte ebenfalls die SEO-Welt auf den Kopf. Dabei rückte allerdings nicht wie bei dem Panda-Update vor allem der Webseiten-Inhalt in den Blick, sondern auch der Kontext, in dem die Seite eingebettet ist. Die inhaltliche Übereinstimmung der Seite mit den Links und der Art der Werbung wurden geratet. Die Verlierer waren vor allem Seiten mit gekauften Links und Verlinkungen mit dem Keyword als Anchortext.
Eine immer aktuelle Liste aller Google Updates finden sie bei SEOmoz.