Je wichtiger Suchmaschinen wurden, umso größer wurde auch die Nachfrage nach Kennzahlen, die kurz und bündig die Wertigkeit einer Seite beschreiben. Hier wartet Google mit dem berühmten „PageRank“ auf, auch andere Anbieter versuchen Seiten mit Kennzahlen zu bewerten. Relativ bekannt ist hierzulande auch der Alexa Rank der Alexa Toolbar. Ziel der Alexa Toolbar war und ist es, die Qualität, den Traffic und die Links von Webseiten auszuwerten und in eine Relation zueinander zu setzen, mit eher minderem Erfolg.
Von den Anfängen bis zum Status Quo
Brewster Kahle, Gründer von Alexa, wollte mit Alexa eine Orientierungshilfe für das Web anbieten, eine Art Katalog, der dem Nutzer anzeigt, wo er sich im Web befindet. Des Weiteren sollte Alexa Informationen anbieten, wie etwa themenrelevante Seiten, die ähnliche Inhalte oder themenverwandte Inhalte bieten, wie die Seite, auf der man sich gerade befindet.
Zu Beginn war Alexa eine Symbolleiste, die nur für den Internet Explorer zur Verfügung gestellt wurde. Das Angebot wurde erweitert, so konnte die Symbolleiste auch in andere Webbrowser integriert werden. Zusätzlich wartet Alexa in der Folgezeit mit einer eigenen Suchmaschine auf, deren Fokus auf der Auswertung der Qualität, des Traffics und der Links einer Webseite liegt. Die Alexa Toolbar, die heute aktuell ist, wird vor allem im englischsprachigen Raum genutzt.
Alexa ist heute ein Serverdienst und ein Tochterunternehmen von Amazon.
Aufbau und Funktion der Alexa Toolbar
Die Alexa Toolbar, wie man sie heute in den Webbrowser integrieren kann, stellt sich wie folgt zusammen: Neben einer Suchmaske findet man hier den Alexa Traffic Rank, die Funktion Related Links (themennahe und verwandte Webseiten), Wayback Funktion, welche ältere Versionen einer Website aufruft, sowie Hot Pages & Searches, vergleichbar etwa mit Google Trends. Diverse Plug Ins für Social Media und Mail Programme sind ebenfalls enthalten. Grundsätzlich bietet diese keine wesentlichen Neuerungen, welche nicht schon in vielen Webbrowsern standardmäßig integriert sind.
Interessanter gestaltet sich da schon der Alexa Traffic Rank, da dieser sozusagen eine Liste der wichtigsten Websites anbietet. Die Zahl, die man hier zu einer x-beliebigen Website abliest, gibt Auskunft über das Traffic-Aufkommen weltweit, im Vergleich zu allen anderen Seiten. An Platz Nummer eins wird Google gelistet, was bedeutet, dass Google weltweit die meisten Besucher hat. Die Listung reicht bis zu Position 1.000.000.
Fragwürdige Relevanz des Alexa Rank
Somit würde der Alexa Traffic Rank vor allem für Werbetreibende ein unschätzbar wertvolles Tool sein, da man auf einen Blick das Traffic-Aufkommen, sprich die Besucher einer Seite, einschätzen könnte. Eine Position in den Top 50.000 lässt eine große Popularität vermuten und wäre somit für Werbeschaltungen und Marketing Aktionen absolut relevant.
Leider sieht die Realität anders aus. Alexa verwendet für seine Gewichtung nur jene Daten, die über die Toolbar generiert wurden. Somit handelt es sich hier nur um eine Stichprobe, die keine Relevanz hat. Beachtet man zudem, dass hierzulande die Alexa Toolbar kaum wahrgenommen wird, sondern größtenteils im englischsprachigen Raum im Einsatz wird, geht die Aussagekraft und Relevanz für Deutschland und den deutschsprachigen Raum stark zurück. Nischenbereiche dürften sich hier gänzlich verlieren, zudem ist der Alexa Rank häufig Opfer gezielter Manipulationen.
Die Alexa Toolbar ist somit eine nette Spielerei, die maximal einen Anhaltspunkt zum tatsächlichen Traffic einer Seite bieten kann und für die gezielte Suchmaschinenoptimierung im deutschsprachigen Raum somit vernachlässigbar ist.