Die Suchmaschine Google ist nach eigenen Aussagen bemüht, den Suchenden ein bestmögliches Trefferergebnis zu liefern. Hierfür werden unzählige Berechnungen und Relevanzkriterien herangezogen, um die passenden Rankings zu erstellen. Von Zeit zu Zeit werden diese Algorithmen angepasst, verfeinert und verändert, um schlechte Inhalte und künstlich gepushte Websites aus den Trefferlisten zu entfernen. Nach Google Panda ist das Penguin Update ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Was das Penguin Update bewirkt
Das Penguin Update wurde im April 2012 ausgerollt und hatte in etwa auf 3 % aller Suchanfragen im deutschsprachigen Raum eine direkte Auswirkung. Es folgten noch im selben Jahr kleinere Updates, im Mai 2013 folgte mit Penguin 2.0 eine weitere größere Anpassung. Die Bezeichnung Penguin stellt eine klare Analogie zum Panda Update her, es handelt sich hierbei in beiden Fällen um schwarz-weiße Tiere, deren Namen mit einem „P“ beginnen. Auch die Ankündigungstexte von Google wurden ähnlich formuliert, was nicht nur eine ähnliche Ausrichtung, Wirkungsweise und ähnliche Zielkriterien beider Updates vermuten lässt.
Während sich das Panda Update vor allem auf die inhaltliche Ebene von Websites konzentrierte, richtete sich Googles Penguin gegen unnatürliche Linkprofile (Backlinks), harte Textlinks mit Money- und SEO-Keywords sowie gegen Links aus Texten und von Websites, die inhaltlich mit der Zielseite wenig bis nichts zu tun haben. Google präsentierte hierfür ein Beispiel, welches einen Text mit harten Keywordlinks beinhaltet. Darin wurde ein Fitnessthema abgehandelt, drei ausgehende Links hatten Seiten mit Finanzprodukten zum Ziel. Ein überzogenes Beispiel, welches aber die Richtung in etwa vorgab.
Ebenfalls wurden Websites, die Keyword-Stuffing und Hidden Content enthielten, stark abgewertet, genauso wie Linknetzwerke und alle erkannten Formen des Linkkaufs und Linkverkaufs. Das Penguin Update war demnach stark SEO-lastig orientiert.
Kollateralschäden, Kritik und Schadensbehebung
Zunächst einmal sollte hier erwähnt werden, dass auch dieses zweite, größere Update von Google Experten aus der Szene nur bedingt überraschen konnte. Für viele war schon lange im Vorhinein klar, dass Google in Richtung unnatürliche Linkprofile, Linkkauf und unnatürliche Links vorgehen wird. Dennoch waren auch einige Websites betroffen, die nach Ansicht vieler Experten nicht abgewertet hätten werden dürfen. Somit gab es diesmal auch einige Kollateralschäden, die auch beweisen, dass eine zu starke Abhängigkeit von den Rankings in Google extrem schädlich ist.
So wurde von Google ein Beschwerdeformular angeboten, dessen Nutzen darf aber bezweifelt werden. Mit den weiteren Updates, auch durch das Ausrollen weiterer Panda Updates, parallel, fiel es vielen Webmastern und SEO´s schwer, relevante Daten auszuwerten, die einen Rankingverlust erläutern konnten. Diesbezüglich gab es auch entsprechende Kritik.
Im Zuge des Penguin Updates entwickelt Google ein weiteres Tool, welches zunächst auch sehr viel Kritik aus der Szene erntete: Das Link Disavow Tool. Dank Disavow Tool sollte es Webmastern möglich sein, Links zu prüfen und im Zweifelsfall selbst zu entwerten. Da Google sich häufig kryptisch ausdrückt und nur punktuell und gezielt Informationen preisgibt, wurde auch die Sinnhaftigkeit dieser Option angezweifelt.
Das Penguin Update löste eine weitere Diskussion aus: Linkabbau ja oder nein? Viele SEO´s und Webmaster sahen sich genötigt, schlechte Links auch selbst aktiv abzubauen. Bis heute gibt es hier zwei verschiedene Standpunkte: Die Befürworter und all jene, die einem schlechten Linkprofil lieber mit aktivem, gutem Linkaufbau entgegentreten.